Junge Auwaldforscher erkunden
Gewässer der Burgaue

Teichmolchlarve mit sichtbaren äußeren Kiemenbüschel am Hinterkopf und bereits entwickelten Hionterbeinen. Die Larve wird bald die Metamorphose zum Landtier zu vollziehen.

Am 4. Juni unternahm die Arbeitsgemeinschaft Junge Auwaldforscher eine gewässerkundliche Exkursion in die  Burgaue. Anlass war der GEO-Tag der Artenvielfalt mit dem diesjährigen Schwerpunktthema „Lebensraum Süßwasser“. 
Gut ausgerüstet mit Keschern, Becherlupen und ausreichend Fachliteratur, machte sich die Gruppe auf den Weg, um den Burgauenbach und die Lachen an der Waldspitze auf ihre Artenvielfalt hin zu untersuchen. Trotz der Hitze an diesem Tag wurde die Gruppe fündig. Bachflohkrebse, Wasserasseln, Zuckmückenlarven, Eintagsfliegenlarven und viele andere Wasserinsekten wurden bestimmt. Die Kinder gingen natürlich behutsam mit den kleinen Lebewesen um. Vom Kescher wurden sie sofort in einen Eimer Wasser gegeben und nach dem Bestimmen wieder in die Freiheit entlassen.

Auf der gesamten Exkursion wurden die jungen Auwaldforscher vom Naturschutzhelfer Hartmut Nickel begleitet. Er erläuterte Ihnen die Aufgaben eines ehrenamtlichen Naturschutzhelfers und berichtete von immer wieder auftretenden Interessenkonflikten oder gar Straftaten im Naturschutzgebiet.
Der Naturschutzhelfer ist besonders in der Fischfauna bewandert und konnte viel zu den typischen Fischen der Leipziger Aue erzählen. An dem Tag waren vor allem im Burgauenbach viele kleine Döbel zu beobachten. Ein Höhepunkt des Tages war die Beobachtung eines Massenvorkommens von Erdkröten-Kaulquappen in den Lachen. Für Begeisterung sorgte außerdem eine kleine Ringelnatter, die sich über den Weg schlängelte.  Und da die gewässerkundliche Exkursion so spannend war, beschloss die AG diese beim nächsten Treffen Anfang Juli im Schlosspark fortzusetzen.
Am 2. Juli wurde also der Dreiecksteich näher unter die Lupe genommen und alle waren erstaunt, wie viel Leben sich unter der „Teichlinsen-Decke“ verbirgt. In kürzester Zeit waren Libellenlarven, Gelbrandkäfer, Kugelschwimmer, Rückenschwimmer, Schwimmschnecke, Tellerschnecke und kleine Barsche bestimmt. Doch das tollste Erlebnis des Tages war, als Alex und Pol eine Teichmolchlarve entdeckten. 
Die typische Tieflandart ist neben der Erdkröte und dem Grasfrosch eine der noch fast allgegenwärtigen Amphibienarten. Doch machen Gewässerverschmutzung und Lebensraumverlust auch ihr zu schaffen. Auch die Gewässer im Schlosspark hätten nach vielen Jahrzehnten wieder mal eine Entschlammung nötig. Der Förderverein Auwaldstation und Schlosspark e.V. bemüht sich gegenwärtig um eine Möglichkeit über ein Förderprogramm.