Der Biber – ein Landschaftsgestalter

Der Biber bringt in die über Jahre vom Menschen „stillgelegten“ Gewässer wieder Dynamik und Leben. Er schafft damit ein Mosaik aus Strukturen, die einer breiten Palette von Tier- und Pflanzenarten Lebensräume bieten. Er wird damit zu einer sogenannten „Schlüsselart“, deren Existenz das Leben anderer Arten ermöglicht. Dem Biber gelingt damit die Gewässerrenaturierung deutlich schneller und billiger als dem Menschen. Zudem sorgt er für eine zunehmende Lebensraumvernetzung. Auch für uns Menschen sind Biberdämme und überschwemmte Wiesen ein willkommenes Hindernis. Die verzögerte Wasserabgabe dient uns beim Hochwasserschutz. Ferner filtern die Dämme große Mengen Nitrat aus dem Gewässer. Außerdem binden Biberteiche große Mengen Kohlenstoffdioxid aus der Luft.

Doch nicht jeder ist begeistert von gestauten Gewässern, Feuchtwiesen und trocken gehaltenen Flächen oder gar Totholz. Die Rückkehr des Bibers führt gerade bei Landwirten und Grundeigentümern immer wieder zu Konflikten. Doch viele können durch Prävention oder einfache Hilfsmaßnahmen verringert werden. Die meisten Schwierigkeiten lassen sich durch einen nutzungsfreien Uferrandstreifen eindämmen. Diese Maßnahme kommt nicht nur dem Biber sondern auch dem Gewässer- und Hochwasserschutz zugute. Zur kurzfristigen Reaktion auf Schäden (Einzäunung von Gehölzen, Abtragungen von Dämmen etc.) bieten einige Bundesländer Hilfe durch Biberberater an. Doch Achtung für alle, die auf eigene Faust aktiv gegen Schäden vorgehen wollen: einige Schritte benötigen die Genehmigung der Naturschutzbehörde. Der Biber ist in Deutschland besonders streng geschützt.

Artenvielfalt, Hochwasserschutz und Klimaschutz. Die Rückkehr des Bibers ist kein Grund, die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen. Sondern ein Grund zu feiern!