Mauersegler fliehen vor Hitze

Die aktuelle Hitze setzt vielen Tieren zu! Besonders unsere gefiederten Freunde, die Mauersegler, leiden unter den hohen Temperaturen. Die Bruträume an Gebäuden heizen sich auf bis zu 100 Grad Celsius auf, was dazu führt, dass die Jungvögel eine regelrechte „Nestflucht“ begehen. Sie verlassen ihre Nester, um der Hitze zu entkommen. Im Gegensatz zu anderen Vogelarten werden sie jedoch nicht mehr von ihren Eltern versorgt, sobald sie den Boden erreichen.

Wie verhaltet ihr euch richtig, wenn ihr einen am Boden sitzenden Mauersegler findet?

Mauersegler sind sehr empfindliche Vögel, die für ein Leben im Flug gemacht sind. Schon der kleinste Schaden an ihren Federn kann sie flugunfähig machen und daran hindern, sich selbst zu ernähren. Daher müssen sie mit größter Vorsicht und Geduld behandelt werden, um ihnen eine Rückkehr in ihre natürliche Umgebung zu ermöglichen.

Ein hilfsbedürftiger Mauersegler sollte möglichst ohne direkten Hautkontakt vorsichtig aufgenommen und in einen, mit Küchenpapier gepolsterten und mit ausreichend Luftlöchern versehenen, Karton gesetzt werden. Ist das Tier gesichert, könnt ihr euch bei der Mauerseglerklinik der Deutschen Gesellschaft für Mauersegler unter der Nummer 069-35351504 oder bei lokalen Wildvogelhilfe-Pflegestellen nach weiteren Schritten erkundigen. In einigen Gebieten gibt es sogar spezialisierte Mauersegler-Kuriere, die verletzte Tiere über Freiwillige zur nächsten Anlaufstelle bringen (Kontaktinformationen unter www.mauerseglerstarthilfe.com). Die Facebook-Gruppe „Mauersegler Notfälle“ versucht, so schnell wie möglich ehrenamtliche Pflegestellen in eurer Nähe zu finden.

Die Mauersegler stehen mittlerweile auf der Roten Liste der bedrohten Arten und brauchen dringend unsere Hilfe. Jeder Einzelne kann etwas zum Schutz dieser faszinierenden Tiere beitragen, zum Beispiel durch die Schaffung insektenfreundlicher Gärten, durch das Verhindern von Brutplatzzerstörung bei der Gebäudesanierung und durch Spenden, Spenden, Spenden für ehrenamtliche Pflegestellen. Allein die Futterkosten sind immens. Gemeinsam können wir etwas bewirken!