Schlammdickemessungen im Schlosspark

Polenzfließ, Parkfließ, Dianateich, Ententeich, Dreieckteich, Rosenteich, -der Lützschenaer Schlosspark ist reich an Gewässern. Gehören doch idyllisch angelegte Teiche und malerisch geschwungene Flüsschen zu den typischen Eigenschaften eines englischen Landschaftsparkes. Äußerlich sind die Gewässer eine Zierde. Aber wie’s drinnen aussieht, …? Jahrzehnte schon fällt das Herbstlaub in großen Mengen in die Gewässer. Wasserlinsen in Massen sinken zu Boden.

Mitarbeiter der Auwaldstation wollten es wissen: Wie mächtig ist mittlerweile die sich entwickelnde Schlammschicht? Und sie gingen der Sache sowohl sprichwörtlich als auch tatsächlich „auf den Grund“. Ausgerüstet mit Wathose und Seilsicherung oder vom Boot aus ermittelten sie an zahlreichen Messpunkten auf den Gewässern mit Messstangen die Tiefe der Schlammoberkante und des Gewässergrundes. Und tatsächlich, – es fault so einiges unter dem Wasserspiegel. Schlammmächtigkeiten von etwas über einem Meter wurden an den tiefsten Stellen der Teiche gemessen. Von Zeit zu Zeit wabert z. B. im Ententeich eine milchig trübe Wolke. Hinweis auf das „Fauleeiergas“ Schwefelwasserstoff als ein Produkt des Fäulnisprozesses am Teichboden. Der ist übrigens mit etwa drei Metern im Dianateich am tiefsten.

Die gewonnen Messdaten sind Basis für eine Abschätzung des Schlammvolumens, das bei einer angedachten Gewässersanierung gefördert werden muss.

Ulf Eisvogel